Lernziele
Sie können den Zweck der Szenariotechnik erläutern. Sie kennen den Unterschied zwischen der Szenariotechnik und anderen Prognoseverfahren. Sie wissen, was ein Szenario ist und können eine in acht Arbeitsschritte gegliederte Vorgehensweise für die Anwendung der Szenariotechnik angeben. Sie erkennen, wie mit Hilfe der Szenariotechnik Information für Entscheidungen des Informationsmanagements generiert werden kann.
Definitionen und Abkürzungen
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Alternativstrategie (alternative strategy) = Strategie, welche die aus einem Szenario abgeleiteten Aussagen enthält, die nicht in die den Szenarien gemeinsame Leitstrategie integriert werden können.
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Deskriptor (descriptor) = Größe, mit der ein Einflussfaktor wertneutral zur Kennzeichnung des Istzustands und des zukünftigen Zustands einer Entwicklung beschrieben wird.
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Dialektik (dialectic) = schlüssige Darstellung kontrovers diskutierter Themen durch These und Antithese mit anschließender Synthese (Konklusion).
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Extrem-Szenario (extreme scenario) = Szenario, das am Rand des Szenario-Trichters liegt.
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Leitstrategie (mission strategy) = Strategie, die unter den Rahmenbedingungen der betrachteten Szenarien erfolgreich verfolgt werden kann.
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Prognose (forecast) = Voraussage oder Vorhersage einer zukünftigen Entwicklung oder eines zukünftigen Zustands auf der Grundlage systematisch ermittelter Daten und der Verwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse.
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Störereignis (disturbance event) = Ereignis, das zu einer unerwünschten Veränderung der Entwicklung und damit zu einem anderen als dem ursprünglich angestrebten Szenario führt.
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Strategie (strategy) = langfristig und unternehmensweit angelegte Verhaltens- und Verfahrensweise zum Aufbau und Erhalt von Erfolgspotenzial.
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Systemgrid (system grid) = zweidimensionales Raster mit in der Regel zwei oder drei Ausprägungen je Dimension zur Ordnung von Objekten.
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Systemtheorie (system theory) = Wissenschaftsdisziplin, die allgemeingültige Gesetze über Zustände und Verhalten von Systemen erarbeitet.
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Szenario (scenario) = Darstellung eines möglichen zukünftigen Zustands eines Systems als Ergebnis der Anwendung der Szenariotechnik (von griech. Skene = Schauplatz einer Handlung, eine Szenenfolge). Synonym: Zukunftsbild.
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Szenario-Archetyp (scenario archetype) = jedes der (in der Regel) beiden in sich konsistenten, stabilen und disjunkten Szenarien, aus denen die Leitstrategie abgeleitet wird.
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Szenario-Trichter (scenario cone) = grafische Darstellung mehrerer möglicher Abläufe, die zwischen der Gegenwart und der Zukunft liegen, sowie zukünftiger Zustände zwischen zwei Extrem-Szenarien unter dem Einfluss von Störereignissen und von Maßnahmen.
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Trend-Szenario (trend scenario) = Szenario, das sich durch Trend-Extrapolation aus dem Istzustand (Null-Szenario) ergibt; es liegt im Mittelpunkt des Szenario-Trichters.
Zweck der Szenariotechnik
Merkmale der Szenariotechnik
Szenario-Trichter
Vorgehensweise der Szenarioanalyse
Szenario-Transfer
Szenario-Team
Stärken und Schwächen der Szenariotechnik
Forschungsbefunde
Aufgabenverweise
Kontrollfragen
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Welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede bestehen zwischen der Szenariotechnik und anderen Prognoseverfahren?
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Welche Aufgaben der strategischen IT-Planung können durch die Anwendung der Szenariotechnik unterstützt werden?
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In welchen Arbeitsschritten wird bei einer Szenarioanalyse vorgegangen?
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Von welchen Arbeitstechniken wird angenommen, dass sie die Durchführung von Szenarioanalysen erleichtern und wie kann diese Annahme begründet werden?
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Was heißen Partizipation und Transparenz im vorliegenden Zusammenhang und warum muss eine Szenarioanalyse als partizipativer und transparenter Prozess organisiert sein?
Quellen
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Dönitz, E. J.: Effizientere Szenariotechnik durch teilautomatische Generierung von Konsistenzmatrizen. Wiesbaden 2009
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Gausemeier, J ./ Fink, A. / Schlake, O.: Szenario-Management: Planen und Führen nach Szenarien. 2. A., München/ Wien 1996
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Götze, U.: Szenario-Technik in der strategischen Unternehmensplanung. 2. A., Wiesbaden 1993
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Reibnitz, U. von: Szenariotechnik. Instrumente für die unternehmerische und persönliche Erfolgsplanung. 2. A., Wiesbaden 1992
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Sträter, D.: Szenarien als Instrument der Vorausschau in der räumlichen Planung. In: Akademie für Raumforschung und Landesplanung (Hrsg.): Regionalprognosen – Methoden und ihre Anwendung. Hannover 1986
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Weinbrenner, P.: Szenariotechnik. http//www.sowi-online.de/methoden/dokumente/szenariotechnik.htm; Abruf 27.5.2011
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http://widawiki.wiso.uni-dortmund.de/index.php/Szenario-Technik; Abruf 28.5.2011
Vertiefungsliteratur
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Brauers, J. / Weber, M.: Szenarioanalyse als Hilfsmittel der strategischen Planung. Methodenvergleich und Darstellung einer neuen Methode. In: Zeitschrift für Betriebswirtschaft 7/1986, 631–652
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Fink, A. / Schlake, O. / Siebe, A.: Erfolg durch Szenario-Management – Prinzip und Werkzeuge der strategischen Vorausschau. Frankfurt/M. 2001
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Geschka, H. / Hammer, R.: Die Szenario-Technik in der strategischen Unternehmensplanung: In: Hahn, D. / Taylor, B. (Hrsg.): Strategische Unternehmensplanung. Heidelberg 1992, 311–336.
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Leemhuis, J. P.: Using Scenarios to Develop Strategies. In: Long Range Planning 2/1985, 30–37
Informationsmaterial
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Batelle-Institut (Hrsg.): Batelle-Szenario-Technik. Frankfurt/M. o. J.
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Blume, W.: Die Szenariotechnik in der räumlichen Planung. Diplomarbeit am Fachbereich Landschaftsarchitektur und Umweltentwicklung der Universität Hannover, Hannover 1996
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Frank, J.: Szenario-Technik in der Praxis. Wirtschaftsförderungsinstitut der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft, Wien 1985
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Institut für Landesplanung und Raumforschung, Universität Hannover: http//www.laum.uni-hannover.de/ilr/lehre/Ptm/Ptm_Szenario.htm; Abruf 27.5.2011